Post by F. W.Post by wolfgang sLuftverkehr ist kein natürliches Monopol, da gibt es echte
Konkurrenz.
Die gäbe es bei der Bahn dann auch.
Nein die gibt es nicht.
Post by F. W.In England gehört die Infrastruktur dem Staat, die Fahrzeuge jedoch
privaten und regionalen Firmen. Das wird die Zukunft der Bahn werden,
wenn die CDU/CSU die Regierung stellen wird. Das ist Konzept.
Du kommst auch son bisschen aus dem Mustopp. Das ist der Status Quo in
Deutschland seit den 1990er Jahren.
Die Kommunen bzw. Länder "bestellen Leistungen" bei den
Bahnunternehmen, und diese betreiben dann die bestellten Linien für
eine Zeit. Aber ein und dieselbe Verbindung wird jeweils nur von 1
Unternehmen betrieben, der Fahrgast hat keine Auswahl zwischen
verschiedenen Betreibern. Diese verschiedenen Unternehmen sind zudem
verpflichtet, am gleichen landesweiten Fahrpreissystem teilzunehmen,
gegenseitig ihre Fahrkarten anzuerkennen, und teilen sich die Gelder
aus dem Einnahmentopf. Die Fahrpreise sind staatlich reguliert. Es gibt
also keine Konkurrenz zwischen ihnen.
Man könnte argumentieren, sie "konkurrierten" bei der Vergabe des
Linienbetriebs. Aber diese Entscheidungen treffen politische Entitäten,
nicht die Fahrgäste. Dass das ein "Markt" sei ist eher eine Fiktion.
Das ganze Konstrukt ist eine Fiktion, die von neoliberalen Ideologen
erdacht wurde. In England ist das grundsätzlich alles genauso.
Unterschied ist, dass die größte dieser Betreiberfirmen in Deutschland
(die DB) immer noch in staatlichem Eigentum ist, in England nicht mehr.
Aber auch die DB AG hat den Auftrag, betriebswirtschaftliche Profite zu
generieren. Ob dabei zufällig eine Verkehrsleistung erbracht wird, ist
ihr im Prinzip egal.
Post by F. W.Flixbusse sind weder staatlich noch defizitär.
Ich dachte schon dass du die im Kopf hast. Aber Flixbusse fahren eben
nur da wo es sich für die Firma lohnt. Verbindungen mit denen sich kein
Gewinn machen läst, fahren die nicht.
Post by F. W.Private Busunternehmen haben längst Teile des Nahverkehrs übernommen.
Das ist was völlig anderes. Diese Busunternehmen werden von Kommunen
"bestellt", sie erhalten den staatlichen Auftrag einen bestimmten
Fahrplan abzufahren. Von den Fahrgeldeinnahmen könnten die das nie
bestreiten. Die Defizite der Betreiber werden mit Steuergeldern
ausgeglichen. Das ist ganz anders als beim Flixbus.
Post by F. W.Auch sie sind sicherer, preiswerter, sauberer
und zuverlässiger als staatliche Unternehmen.
Unsinn
Post by F. W.E-Autos wurden gefördert, weil sie dem Allgemeinwohl dienen. Sonst
stünde die Regierung nicht so dahinter.
Du meinst, alles was die Regierung will dient per Definition dem
Allgemeinwohl? Regierungen irren nie, sind nie korrupt, und laufen nie
bekloppten Ideologien wie "Klimaschutz" hinterher? :)
Post by F. W.Post by wolfgang sPost by F. W.Es ist zutiefst undemokratisch
Nicht wenn eine Parlamentsmehrheit dafür gibt.
Doch: weil sehr viele Bürger für etwas bezahlen, was sie nie nutzen.
Ich benutze nie Schulen, Behindertenbusse und Autobahnen, muss aber
dafür bezahlen. Demnach alles undemokratisch?
Post by F. W.Post by wolfgang sWeil es den Investoren egal ist ob sie die Bahn kaputtsparen,
Hauptsache ihr Kontostand stimmt.
Der Kontostand kann nicht stimmen, wenn die Investition nicht stimmt.
Du hast den Heuschreckenkapitalismus nicht so ganz verstanden: Der
Investor kauft sich ein, erhöht die Fahrpreise, senkt die Löhne,
reduziert die Wartungsausgaben, steckt die Differenz in die eigene
Tasche, und kurz bevor das ganze ins Chaos umkippt zieht er sein Geld
wieder raus. Die Gesellschaft hat dann den Kladderadatsch.
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