Post by m***@aol.comNat�rlich gibt es in Deutschland kein Gesetz, das den Zugang zu den
h�heren Schulen verbietet, insofern kann ich Deine Frage mit einem
klaren: >>niemand!<< beantworten. Aber es gibt unter vorzugsweise
konservativen Politikern und den von ihnen determinierten Schlulbeh�rden
einen Handlungskonsenz, der sehr effektiv nach sozialer Herlunft
selektieren l�t.
Aha und wie ganau funzt das?
Es �funzt� einfach, man sieht doch die Folgen!
Post by m***@aol.comKannst Du einen einzigen Lehrer benennen, der keine Auslaenderkinder in
die weiterfuehrende schule zu schicken bereit ist?
Nein, aber ich kenne die OECD-Studie. Dort haben wir es schwarz auf
wei�, da� in keinem anderen Land die soziale Herkunft eines Sch�lers
derma�end determinierend ist, wie in Deutschland. Deutschland ist also
wieder einmal Spitzenreiter, allerdings mu� man daf�r die Liste auf den
Kopf stellen.
Kennst Du die Studie oder was darueber geschrieben wurde?
Vielleicht hatten die Skandinavier einfach andere Probleme zu l�sen
als die Deutschen in den letzten 30 Jahren? Ich meine
Integrationsmaessig ist es bei uns schon ein Unterscheid ob Italiener
oder Tuerke und die Schweden haten eben deutlich weniger aus einer
foellig fremden Kultur zu integrieren... die hatten auch nicht vor 17
Jahren einen ganzen anderen Staat zu integrieren...
Post by m***@aol.comvielleict wird eher ein Stiefel aus dem Schuh wenn man mal postuliert,
das Kinder aus der Oberschicht besser von zu Hause aus gefoerdert
werden und schlicht etwa schon mit einem groesseren Wortschatz und
mehr wissen an die Schule kommen...?
Das ist wohl wahr, aber wie schaffen es denn die anderen L�nder, und
hier vorzugsweise in Skandinavien, das zu korrigieren? Vielleicht machen
die ja irgend was richtig?
Vielleicht hatten die Finnen etwa deutlich weniger Auslaender zu
integrieren, diejenigen die da gekommen sind waren auch noch eher
welche aus der Oberschicht, die sich ueberall besser integrieren...
Und wenn ich diesse Unterscheidlichen Ausgangspositioenen habe kann
ich die Resourcen die ich zur Verfuegung habe auch anders einsetzen...
Post by m***@aol.comIm Kindergarten erklaerte letzte woche ein "Arbeiterkind" meinem Sohn,
dass vfb eine Stadt sei und Stuttgart ein Land ...
Dann ist es ja noch schlimmer als ich mir vorgestellt habe! ich bin auch
ein �Arbeiterkind�, aber da� Rot-Wei�-Oberhausen ein _Fu�ballverein_
ist, das war mir bekannt.
Du bist auch etwas aelter... umgekehrt zeigt mir das, dass der Junge
vermutlich zu nichts anderem als Fussballspielen in Stuttgart war...
Post by m***@aol.comSo und der Unterschied kommt aus dem Elternhaus,
Dann bedeutet das nicht mehr und nicht weniger, als da� auch die Eltern
bereits Opfer der Sparma�nahmen (und/oder diverser Experimente) im
Bildungssystem geworden sind.
Oder dass kein Interesse besteht... bei den Eltern...
Ein anderes Arbeiterkind besucht mienen Sohn fast woechentlich um
klassische Musik zu hoeren und dabei zu spielen...
Post by m***@aol.commeiner hat vermutlich schon mehr Museen oder Kirchen von innen gesehen
als es beim anderen bis zum ende der mit den Eltern gemeinsam verbrachten
urlaube sehen wird...
Zu meiner Zeit war es Usus, da� man von der Schule aus in Museen,
Kirchen und gelegentlich auch mal in ein Theater oder ein klassisches
Konzert gef�hrt wurde, und das nicht erst im Gymansium, sondern auch
schon in der Volksschule (heute: Grundschule). Daraus folgt, selbst
dann, wenn das Elternhaus ganz und gar ungebildet gewesen w�re, h�tten
die Kinder gar keine Chance gehabt, ohne wenigstens ein Bi�chen Bildung
und Kultur die Schule zu verlassen.
Jaja, so ist das... Kindertheather oder Kinderoper war nicht unueblich
Und heute?
Da ist Spanien die Hauptstadt von Italien, ist Fresco eine italienische
Nudelspeise, Garibaldi der Erfinder des Schnellkochtopfs und bei
Leibnitz denken sie, wenn �berhahpt, allenfalls noch an einen Keks.
Oh tempora, oh mores!
Sic transit gloria mundi
hab auch Asserix gelest...
Post by m***@aol.comund diese unterschiedlichen Startvoraussetzungen kommen eben nicht vom
Kindergarten und nicht von der Schule, aber in der regel wird sich das
verstaerken...
Ja, das tut es. Es k�me aber darauf an, dem gegenzuwirken! Wenn die
Eltern schon nicht f�hig sind, einen echten Weinbrand von einem falschen
Rembrand zu unterscheiden, dann ist es Aufgabe der Schule, dieses Wissen
zu vermitteln. Tut die es aber auch nicht, ja dann is Kacke!
So und nun gehst Du mit Zwang daran, dass Kinder Gedichte lesen...
Dass die Freiwillig keinen Gedichtband mehr in die Hand nehmen liegt
auf selbiger
statt coolem Techno oder wat nu gerade in ist schickst Du die Kids in
die Oper... statt special Effekts Ringparabel...
bevor Du anfaengst mit Zwang zu arbeiten musst Du erst einmal
versuchen Begeisterung zu wecken...
Kleines Theater selber spielen, selber Musik machen... dann kommt das
Interesse von selber
Post by m***@aol.comUm Dich zu beruhigen: ja man arbeitet daran,
Is ja gut, ich beruhich mich ja schon. :-)
Post by m***@aol.comUnd dies ist keineswegs nur die meschiggene Behauptung einer linken
Tussi, sondern die sachlich richtige Feststellung der OECD, mein lieber
Habakuck.
Falsch: die OECD stellt fest, dass es weniger Kinder aus der
Unterschicht in den Gymnasien gibt..
Das ist dasselbe, nur anders formuliert.
nee, Du schiebst Diene politische Schlussfolgerung als bestandteil der
OECD Studie unter...
den schalich richtigen Satz ergaenzt Du mit einem WEIL....
und da verlaesst Du die Studie und begibst DIch in die Spekulation
oder ins Vorurteil...
Post by m***@aol.comsie hat keinerlei Untersuchungen angestellt WARUM das so ist...
Dann will ich es Dir sagen: es liegt am traditionell dreigliedrigen
Schulsystem. Die Entscheidung, ob man in der Grundschule bleibt, oder in
eine h�here Schule aufsteigt, f�llt zwingend und einmalig am Ende des
vierten Schuljahres. Zu einer Zeit also, in der die Kinder noch g�nzlich
unf�hig sind, solch weittragende Entscheidungen selbst zu treffen.
Eltern haben daf�r nicht die n�tige Kompetenz und neigen eher dazu, die
Kinder dasselbe tun zu lassen was sie selbst gemacht haben (Tradition im
Ruhrgebit zum Beispiel: der Sohn des Bergmanns wird ebenfalls Bergmann,
und die Tocher desselben wird gar nichts, die heiratet und kricht
Blagen), und schon ist alles bestimmt.
Aha... was Du letztlich willst ist:
Nehmt den Eltern die Verantwortung fuer die Erziehung ab, das muss die
Gesellschaft in Form der Schule schaffen...
Nur dann wenn die Kinder in letzter Konsequenz nach dem Abnabeln den
Eltern entzogen werden und alle gleiche gut qualifizierte Foerderung
erfahren haben wir Chancengleichheit...
OH nein, so konsequent wuederst Du es nicht ausdruecken... nein, nur
die armen Kinder richtig Foerdern.. dann klappt das schon...
Ein Tip: den Unterschied in der Entwicklung vor der einschulung nimmst
du damit nicht weg... und die unterscheidlicheAusgangsposition im
Kindergarten auch nicht...
Sprich: Das Akademikerkind wird auch dann den groesseren Wortschatz
haben wenn besserer Unterricht gegeben wird... es ist in einem Rennen
einfach mal mit 10 m Vorsprung gestartet, bei gleichen Intellekt
bleibt ein Teil dieses Vorsprungs bis in die Karriere hinein...
Das Arbeiterkind wird Abteilungsleiter, das Akademikerkind
Produktionsleiter und darueber heust Du dann wieder ergo: den eltern
muss in Deiner Vorstellung einer gerechten Welt die Kindeserziehung
abgenommen werden, in letzter Konsequenz...
Einzig der Lehrer k�nnte dieses festgef�gte Schicksal noch beeinflussen,
tut es zumeist aber nicht. Ob er es aber bewu�t tut, oder ob ach er ein
Kind der traditionellen Konventionen ist, wei� ich nicht, aber zugunsten
des Lehrers will ich mal annehmen, da� es letzteres ist, denn ersteres
setze Vorsatz voraus.
Gestatte mir, hier an dieser Stelle noch eines anzuh�ngen.
Man hat vor Jahren mal einen Versuch gemacht. Man hat verschiedenen
Lehrern einen identischen Aufsatz zur Benotung vorleget und lediglich
die Vita der angeblichen Sch�ler ge�ndert. Das Ergebnis war, da� dieser
Text im schnitt mit einer ganzen Note besser bewertet war, wenn er von
einem Akademikerkind geschrieben worden sein sollte.
Aha und hat man auch einen Blindversuch gemacht? eine gefakte Klasse
einer Gruppe von Lehrern vorzulegen waere interessant gewesen...
Da kommt es dann auch dazu, dass der Aufsatz des Akademikerkindes eher
schlecht bewertet wird, denn von dem wuerde ich mehr erwarten...
Wir haben uns mal den Spass erlaubt einen Aufsatz von mir (kein
Akademikerkind), damals Note 5,5 ein Jahr spaeter von einem
Unterschichtkind, das zu dem Zeitpunkt eigentlich schon
sitzengebleiben war vorzulegen...
Oh Wunder, aus dem 5,5, vom Vorjahr wurde beim selben Lehrer pl�tzlich
eine 2+ fuer den Jungen vorher unerreichbar reichte um in Deutsch
ploetzlich auf einer 4 zu landen und zusammen mit etwas Nachhilfe in
Mathe und Englsich und der "P�dagogischen Freiheit" dass eine positive
Entwicklung da war konnte es verhindert werden, dass nach Klasse 7
auch noch Klasse 8 wiederholt werdne musste...
Ein JAhr sp�ter hatten wir den Deutschlehrer bei unserer
Abschlussfeier dann mit der Geschichet konfrontiert:
"Von Dir hatte ich einfach mehr erwartet, bei ... war ich darueber
schon sehr erstaunt und die Entwicklung war mehr als positiv...."
Und da hast Du es!
Was genau? ein Experiment das damals schon darauf angelegt war dieses
Ergebnis zu produzieren...
Einen komplizierten Gedankengang traunt man dem aus dem gebildeten
Elternhaus eher zu, zumindest dass der nun folgerichtig ist...
Ergo wird das komplizierte beim einen positiv aufgenommen, beim
anderen als Zustand der Verwirrung gekennzeichnet und schwupp hast Du
das Ergebnis...
Wie Waere es mit einem Blindversuch? wie streuen die Noten der Erst
und zweitkorrektur bei den Pr�fungen?
Da kennt der erstkorrektor die Vita und der Zweitkorrektor nicht, wenn
es eine bevorzugung geben wuerde muesste die da ZUtage treten ebenso
wie eine Benachteiligung...
HIer koennte man auf bestehende Daten zurueckgreifen fuer iene Analyse
ob es da etwas Systemimanetes gibt oder nicht...
Fuer Dich:
Das Sytem entspricht nicht Deinem Wunsch, in anderen LAendern ist man
in der Studie besser und naeher an Dienem Wunsch, ergo sind Deine
Vorstellungen richtig...
Nur mal so als Hinweis: frueher wurden noch 4 Jahrgaenge zusammen
unterichte, 60 Schueler in einem Raum und dennoch wurde ein besseres
Ergebnis erzielt...
So wenn wir diese Erfahrunge aus der Generation meiner Eltern
zugrundelegt, dann muss der Klassenteiler aangehoben werden, damit die
Erstklaessler von den Viertklaesslern lernen...
Aber wie gesagt, ich unterstelle keinem Lehrer b�se Absicht, es passiert
einfach.
aha und pasiert auch das Gegenteil?
Post by m***@aol.comlediglich die politisch linken schreien gleich was von Verschwoerung
und nachgewiesen...
Erika erika, immer erst einen Schritt nach dem anderen machen
Gern, aber *dieser* Satz war nicht von mir! ;-)
nein, aber letztlich schreist Du Verschwoerung, das Establshment hat
eine stille Uebereinkunft den Plebs aus der Oper fernzuhalten!
Deine Aussagen mal so auf den Punkt gebracht....
Gegenthese:
Es wird falsch angedacht die Unterschicht an die Bildung
heranzufuehren...
Das wuerde sogar Kostenneutral gehen wenn man mal sich aus den
politischen Graeben hin zr Analyse des Problems begeben wuerde...
Wie gesagt: Theaterspielen macht Spass, beim herausarbeiten der Rolle
kommt das: was hat sich der Autor gedacht automatisch...
usw...
Post by m***@aol.comPost by Der HabakukIm Gegenteil: bei einem gewissen Prozentsatz dieser Leute handelt es sich um
notorische Schulverweigerer.
Wir haben Gesetze, die es den Schulbeh�rden gestatten, notorische
Schulschw�nzer durch Ordnungsbeh�rden (Ordnungsamt oder Polizei) zum
Unterricht vorf�hren zu lassen. Und an dieser Stelle gebe ich Dir mal'n
Tip: diese Gesetze gibt es nicht nur pro forma, man kann sie auch anwenden!
verweigern kann ich mich auch wenn ich anwesend bin...
Dann ist die Klasse zu gro�, so da� der Lehrer �berfordert wird. Eine
Schulklaasse sollte zehn bis allerh�chstens f�nfzehn Sch�ler haben,
zwanzig ist bereits definitiv zu viel. Wie mir aber neulich jemand
verriet, sind Klassen mit bis zu drei�ig Sch�lern, in Einzelf�llen auch
mehr, durchaus die Regel, und das kann nichts werden!
Nur um mal das anzumerken: wenn eine Gruppe richtig funktionieren soll
duerfen da maximal 6 Leute drien sein, sprich die ideale Schluklasse
wuerde 5 Schueler umfassen (+Lehrer)
In hoeheren Klassen koennte sich ein Lehrer prinzipiell auch um bsi zu
5 solcher Klassen gleichzeitig kuemmern, dort waere es prinzipiell ein
moegliches Modell, in den unteren Klassen kommt die Aufsichtsfunktion
des Lehrers staerker zum tragen dort hiese es entweder groessere
Klassen oder mehr Lehrer
Ansatz hier ist derzeit "Gruppenunterricht" teilweise mit verheerenden
Auswirkuneg (Schon mal das Lehrerhasserbuch gelesen, etwas
ueberzeichnet aber dicht an der Realitaet...)
Kleinere Klassen bedeutet aber mehr Lehrer und das kostet Geld. Und hier
kommen wir zu einem Kardinalfehler moderner Bildungspolitik: Schule wird
heute, ganz im neoliberalen Ungeist, leider auf dem Konto �Kosten�
gebucht, es m�te aber auf dem Konto �Investitionen� geschrieben werden!
Investitionen sind Kosten die spaeter Ertraege schaffen...
Wenn wir heute zu wenige Ingenieure aber zu viele Germanisten haben
dann nutzt es wenig mehr in ein System zu stecken das am MArkt vorbei
produziert
Du selber hast bei Bildung von Theater.... geschrieben...
Nur mal so als Frage: als gebildete Frau, warst Du schon im Sinzheimer
Automobilmuseum?
Wenn das Investitionsargument ziehen soll, dann muss der Bildungskanon
veraendert werden, dazu braucht man vieleicht nicht mehr aber andere
Lehrer...
Post by m***@aol.comAuch wenn es die Kaufleute gerne haetten: 48 Stunden sind 48 Stunden
und lassen sich im Labor nur schwer auf 2 verkuerzen weil man das
gerne so haette.
Ita est!
Michael